Naturheilpraxis & Drogerie

Blutegeltherapie

Die Blutegeltherapie gehört zu den ältesten Heilmethoden der überlieferten Medizingeschichte. Sie lässt zweifellos auf einen immer wieder zu beobachtenden Behandlungserfolg schliessen. Nicht nur die jahrtausendealte Erfahrung gibt der Therapie Recht, auch klinisch-medizinische Studien lassen eine positive Beschreibung zu.

Anbei finden Sie alle wichtigen Informationen, die Sie vor einer Behandlung mit Blutegeln haben sollten.

 

Bei welchen Krankheiten können Blutegel helfen?

Bei Arthrose (diese Indikation scheint besonders erfolgreich zu sein), Thrombose, Krampfadern, Herzinfarkt, Schlaganfall, Verkalkungen der Gefässe, Tinnitus, Rheuma, Bandscheibenproblemen, Zerrungen, Prellungen, Muskelschmerzen oder Muskelverletzungen.

Ein Beispiel anhand der Arthrose

In Deutschland leidet jeder Fünfte über 65 Jahre an Kniearthrose. Eine Heilung ist selten. Meist bleibt nur eine Dauertherapie mit Schmerzmitteln. Am Klinikum Essen-Mitte ist der Mediziner Andreas Michalsen der schmerzlindernden Wirkung von Blutegeln auf der Spur. Seine Studie zum Einsatz von Blutegeln bei Kniegelenksarthrose sorgte weltweit für Aufsehen.

Dabei setzte er 400 Patienten Blutegel auf das Knie. Bei 80 Prozent der Patienten kam es zu einer deutlichen Schmerzlinderung und einer überraschenden Steigerung der Beweglichkeit. „Wir haben beeindruckende schmerzlindernde Effekte festgestellt: Schon nach einmaliger Anwendung der Blutegel gingen die Schmerzen deutlich zurück. Die Menschen konnten wieder besser laufen, leichter ins Auto einsteigen und vor allem Treppen steigen, was für viele Kniearthrose-Patienten ein Problem ist.“

Prof. Michalsen: „Trotz einmaliger Therapie blieb dieser Effekt bei der Mehrzahl der Patienten über einen längeren Zeitraum erhalten. Damit sind die Tiere allen bisher bekannten Verfahren zur Schmerz- und Entzündungshemmung überlegen“.

„Die Wirkung der Blutegel geht weit über das hinaus, was man von der Akupunktur oder auch von schmerzstillenden Medikamenten kennt“, sagt Andreas Michalsen.

In einer Vergleichsstudie hat der Mediziner die Blutegeltherapie einer herkömmlichen Behandlung mit Schmerzsalbe gegenübergestellt. Die eine Hälfte der Patienten erhielt eine einmalige lokale Behandlung mit vier bis sechs Blutegeln, die andere eine 28-tägige Therapie mit einer Salbe, die das klassische Schmerzmittel Diclofenac enthielt. Das Ergebnis: Bereits sieben Tage nach Studienbeginn fühlten sich die mit Blutegeln behandelten Patienten deutlich fitter und beweglicher als die Patienten der Kontrollgruppe. Auch über den gesamten Beobachtungszeitraum von 91 Tagen waren Gelenkfunktion und Gesamtsymptomatik der Naturheilkunde überlegen.

„Bei etwa einem Fünftel der Patienten war die Blutegeltherapie zwar wirkungslos, aber bei den anderen war die Schmerzlinderung besonders deutlich“, betont Michalsen. Für welchen Patienten die Therapie wirklich sinnvoll ist, lässt sich derzeit noch nicht vorhersagen. Der Erfolg hängt jedenfalls nicht von der Einstellung des Patienten zur Behandlung ab. Aufgrund der Behandlungserfolge haben der Heilpraktiker und seine Kollegen die Blutegel auch gegen Daumenarthrose und Tennisarm eingesetzt. Auch hier war die Wirkung überzeugend.

Wir selbst bieten keine Blutegeltherapie an, da der Blutegel ein lebendes Tier ist, das sich nicht immer gut in den Praxisalltag integrieren lässt.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Häufig

  • Leichter Schmerz während der Behandlung
  • Blutung (verlängerte Nachblutung)
  • Juckende Hautrötungen um die Bissstellen (allergieähnlich)

 

 

 

Sehr selten

  • Infektion (Hautinfektion)
  • Vorübergehende Lymphknotenschwellung
  • Pigmentstörungen, Vernarbungen an der Bissstelle
  • vereinzelt vorübergehende Anschwellung des behandelten Körperteils, Arm oder Bein

Wann sollte eine Blutegeltherapie nicht angewendet werden

  • Blutgerinnungsstörung durch Medikamente (z.B. durch Marcumar)
  • Blutern (Hämophilie)
  • akute Magengeschwüre und erosiver Magenentzündung
  • Blutarmut
  • Immunschwäche (Aids, Chemotherapie…)
  • Schweren chronischen Erkrankungen ( fortgeschrittene Krebserkrankungen, Dialyse u.a.)
  • Bekannten ausgeprägten Wundheilungsstörungen (z.B. bei schlecht eingestelltem Diabetes, erheblichen Übergewicht, Cortison-Dauertherapie)
  • Bekannten Allergien gegen Blutegel-Inhaltstoffe
  • Neigung zu Keloidbildung, überschiessender Narbenbildung