Naturheilpraxis & Drogerie

Naturheilkundliche Hormontherapie

Hormonspiegel sind sehr individuell

Welcher Laborwert eines bestimmten Hormons normal ist, lässt sich nicht pauschal sagen, sondern ist von Mensch zu Mensch verschieden. So spielen das Alter, die Tageszeit, das Geschlecht, die eigenen Gene, bestimmte Lebensumstände und der monatliche Hormonzyklus der Frau eine grosse Rolle für den Hormonhaushalt. So kann eine Gruppe von Männern aus genetischen Gründen einen doppelt so hohen Androgenspiegel haben wie andere.

Was ist bei einem Hormonungleichgewicht aus naturheilkundlicher Sicht zu beachten?

Ernährung

  • Es gibt verschiedene Nahrungsmittel, die einen Einfluss auf unser Hormonsystem haben. Diese können sowohl hemmend als auch fördernd wirken. Alle Lebensmittel hier aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Trotzdem ein paar Beispiele: Hopfen- und Sojaprodukte wirken östrogenartig. Algen und Seefisch wirken durch ihren Jodgehalt schilddrüsenfördernd. Kohlsorten hemmen die Schilddrüsenfunktion.
  • Darüber hinaus kann eine ungesunde Ernährung dazu führen, dass sich viel Bauch- und Hüftfett ansammelt. Bauch- und Hüftfett haben die Eigenschaft, durch ein im Bauchfett gebildetes Enzym Androgene in Östrogene umzuwandeln. Dadurch wird die Muskulatur abgebaut und durch dieses Ungleichgewicht von Androgenen und Östrogenen wird der Fettabbau zusätzlich vermindert.
  • Über die Nahrung werden auch Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren, Fettsäuren usw. aufgenommen, die für die Bildung von Hormonen notwendig sind. So kann z.B. das Hormon Serotonin ohne Trytophan nicht gebildet werden. Ausserdem werden viele Hormone im Körper im Rahmen von Regulationsprozessen in andere Hormone umgewandelt. Auch für diesen Prozess werden ausreichend Nährstoffe benötigt.

Wie wir sehen, hat die Ernährung einen erheblichen Einfluss auf unser Hormonsystem. Über die Bildung von Bauch- und Hüftfett, über hormonähnliche Wirkungen und über die Nährstoffe selbst.

Medikamente

Viele Medikamente können Hormone beeinflussen, bitte fragen Sie Ihren Arzt und lesen Sie den Beipackzettel:

  • Pille für Schwangerschaftsverhütung, aber auch die Spirale
  • Lipidsenker (Cholesterinsenker) d.h. Statine
  • Blutdrucksenker
  • Säureblocker
  • usw.

Natürliches Sonnenlicht

Das über das Auge aufgenommene Licht wirkt auf verschiedene hormonproduzierende Hirnzellen wie Zirbeldrüse, Hypophyse und Hypothalamus. Deshalb sollte darauf geachtet werden, dass genügend Sonnenlicht die Augen und die Haut erreicht. Aber Vorsicht, nachts ist Licht nicht erwünscht (auch nicht von Bildschirmen mit Blaulichtanteil), es kann zu einer Störung der Melatoninproduktion führen, die für den Schlaf wichtig ist.

Darmmilieu

Nach heutigen Erkenntnissen hat das Darmmilieu sehr viel mit unseren Hormonen zu tun. Hier werden Vitamine, Mineralstoffe etc. nicht nur aufgenommen, sondern zum Teil auch hergestellt. Immer neue Erkenntnisse über unsere Bakterienvielfalt im Darm zeigen erstaunliche Zusammenhänge. Besonders gut erforscht sind die Zusammenhänge zwischen dem Darmmilieu und dem Hormon Serotonin.
Weitere Informationen zum Darmflora finden Sie hier.

Stress

Stress führt zu Verschiebungen im Hormonsystem, insbesondere bei Andrenalin, Cortisol, DHEA, aber auch bei anderen Hormonen. Je länger der Stress anhält, desto grösser werden die negativen Veränderungen. Deshalb kann eine optimale Hormontherapie besser durchgeführt werden, wenn der Stress mehr oder weniger unter Kontrolle ist. Ein Test zur Bestimmung des Stresslevels.

Bewegung / Kraftübungen

Bewegung und Krafttraining verschieben das Hormonsystem in Richtung Androgene, Östrogene nehmen tendenziell ab. Bewegung wirkt sich aber nicht nur auf die beiden genannten Hormone aus, sondern bewirkt auch einen Abbau von Stresshormonen. Durch die Anregung des Stoffwechsels wird das gesamte Hormonsystem harmonisiert.

Hormon-Dysbalance durch externe Faktoren

Wir sprechen hier insbesondere von „endokrinen Disruptoren“. Als „endokrine Disruptoren“ werden Stoffe bezeichnet, die durch Veränderung des Hormonsystems die Gesundheit schädigen können, wenn sie in wirksamer Dosis in den Körper gelangen. Dies können Weichmacher in Kunststoffen, Pestizide, Zusatzstoffe in Kosmetika und vieles mehr sein. Es ist ratsam, die eigenen Kosmetika auf „hormonell wirksame Stoffe“ zu überprüfen und möglichst keine Lebensmittel aus Kunststoffbehältern oder kunststoffbeschichteten Behältern (z.B. Dosen) zu verzehren. Besonders fetthaltige Lebensmittel sind hier stärker belastet, da Fett die Weichmacher besser aus dem Kunststoff löst. Die Smartphone-App Toxfox kann hier vor allem bei hormonell wirksamen Kosmetika helfen.

Es wird vermutet, dass sich die Strahlung von Dect-Handys besonders bei Kindern negativ auswirken könnte. Hier ist vor allem die Zirbeldrüse betroffen, die Melatonin produziert. Es wird empfohlen, ein Dect freies Telefon zu benutzen und alle Strahlungsquellen wie z.B. Wlan nachts auszuschalten. Fragen Sie Ihren Elektrofachhändler.

Diagnostik (Speicheltest) und Hormonfragebogen

Fragebogen zur Bestimmung von Hormonstörungen

Hormonungleichgewichte können bestimmte Symptome hervorrufen. Mit Hilfe eines Fragebogens, der die individuellen Symptome des Patienten abfragt, kann bereits erahnt werden, welche Hormone im Ungleichgewicht sein könnten. Zum Beispiel Progesteron, DHEA, Androgenmangel (Testoster.), Östradiol, Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) und Wachstumshormon. Solche Fragebögen sind zunächst nur eine grobe Orientierung, nur ein Labortest beim Arzt kann dies wirklich verifizieren.

Hormonbestimmung im Labor

Vor der Verabreichung von Hormonen (d.h. vor der Einnahme von Hormonpräparaten) muss immer der individuelle Hormonspiegel bestimmt werden. Während der Einnahme der Pille zur Schwangerschaftsverhütung können Östrogen und Progesteron im Labor nicht ausreichend bestimmt werden. Wird die Pille abgesetzt, muss ca. 3 Monate gewartet werden, bevor ein Labortest durchgeführt werden kann.

Beim Speicheltest ist darauf zu achten, dass die angegebenen Messzeiten genau eingehalten werden. Nur so ist eine optimale Messung möglich.

Nach einer Laboranalyse

Erstens: Fragen Sie Ihren Arzt. Der Heilpraktiker begleitet Sie gerne. Nach einer Laboranalyse wird unter Berücksichtigung der oben beschriebenen Punkte (Ernährung, eingenommene Medikamente, Licht, Darmmilieu, Stress, Bewegung/Krafttraining, Hormonungleichgewicht durch äussere Faktoren) eine begleitende Therapie zusammengestellt.

Hormontests welche Sie selber durchführen können ersetzen keinen Arztbesuch und geben Ihnen nur mal einen ersten Eindruck.